Montagabend am 16. März vom französischen Präsidenten angekündigt trat das Ausgangsverbot schon am Tag darauf ab 12.00 Uhr in Kraft. Das Verbot galt für alle Leute in Frankreich. Wer trotzdem auf den Straßen angetroffen wurde, musste einen wichtigen Grund dafür haben und eine entsprechende Bescheinigung mit sich führen. Wer sich nicht daran hielt, musste beim ersten Mal 135 Euro Strafe zahlen, bei einer Wiederholung dann aber deutlich mehr. Eine Bescheinigung gab es nur für lebensnotwendige Einkäufe, Arztbesuche oder für die Ausübung von für die Allgemeinheit wichtigen Arbeiten (z.B. Müllabfuhr, Gas- und Elektrizitätsversorgung u.ä.). Das Ganze ging dann bis zum 11. Mai, danach durften wir immerhin schon ohne Bescheinigung 100km um unseren Wohnort herumreisen. Auch diese Beschränkung ist nun seit dem 2. Juni aufgehoben.
Die Situation in der Gemeinde von Clermont-Ferrand
Schon in der Woche vor der offiziellen Ausgangssperre hatten wir in Clermont-Ferrand unsere Gemeindemitglieder aufgefordert, bezüglich des Corona-Virus sehr vorsichtig zu sein und bei Sorgen lieber nicht zum Gottesdienst oder zu anderen Gemeindeveranstaltungen zu kommen. Das Ausgangsverbot hat aber auch uns völlig unerwartet getroffen. Glücklicherweise haben wir bisher keinen einzigen Fall von Covid-19 in der Gemeinde gehabt.
Kurz nach dem Ausgangsverbot haben wir dann als Gemeinde unsere Gebetstreffen, unsere Gottesdienste und auch andere Treffen über das Internet (Zoom) begonnen. Dabei zeigte sich dann schnell, dass die Möglichkeit, auch andere Gemeindemitglieder über Video zu sehen, sehr wichtig war. Selten hatten wir so eine hohe Beteiligung an Gebetstreffen wie zu Anfang der Pandemie.
Verbleib der Studenten
Natürlich konnten auch wir mit unserer Arbeit ab März nicht mehr so wie vorher weitermachen. In der ersten Woche nach dem Ausgangsverbot haben wir viel telefoniert, um erst einmal zu erfahren, wie es den Teilnehmern des Kreises junger Erwachsener und auch anderen Gemeindegliedern geht und natürlich auch, um zu wissen, wo denn die Studenten untergekommen waren. Eine Studentin musste ihr Auslandsjahr in Clermont-Ferrand abbrechen und an ihre Heimat-Uni zurückkehren. Viele der Studenten waren zu ihren Eltern gegangen, einige auch zu anderen Verwandten. Soweit wir wissen, ist niemand von ihnen in seinem Zimmer im Studentenwohnheim „eingesperrt“ geblieben. Für unsere beiden Söhne ging das Studium nach nur 3 Tagen Unterbrechung über das Internet weiter. Beide mussten dann auch Ende Mai ihre Prüfungen über das Internet ablegen.
Evangelisation und Jüngerschaftsschulung
Es war übrigens nett zu sehen, dass einige der jungen Erwachsenen sich auch immer wieder per SMS oder Telefon nach unserem Wohlergehen erkundigten. Viele wünschen sich, dass wir uns bald wieder richtig treffen können, um in größerer Gruppe mit den Bibelarbeiten weiter zu machen.
Bis Anfang März hatten wir neben dem großen Kreis junger Erwachsener praktisch jede Woche auch 2 bis 4 Mal kleine persönliche Treffen bei uns zu Hause. Dazu luden wir jeweils nur ein bis zwei junge Erwachsene z.B. zum Abendessen mit anschließender Bibelarbeit ein, wobei wir in diesen Bibelarbeiten auch sehr stark auf ihre persönlicheren Fragen eingehen konnten. Wir hoffen, dass wir nach unserem Reisedienst im Sommer mit diesen Einladungen wieder weiter machen können.
Reisedienst 2020
In diesem Sommer wollen wir wieder zum Reisedienst nach Deutschland kommen. Wir hoffen, dass wir viele unserer Freunde und Unterstützer wiedersehen können, auch wenn es unter Umständen nur hinter einer Atemmaske ist.
Informationen zur Arbeit von Claudia und Ralf Kuna können Sie auf einer eigenen Unterseite nachlesen.